ANGESPIELT Samstag, 27. Januar 2024
Nachdem ich so um die sechs Stunden in „Dave the Diver“ investiert habe, war dann irgendwann Schluss für mich. Ich lass jetzt mal die Sache mit dem vermeintlichen Indie-Game-Studio, das eigentlich keins ist, beiseite. Anfangs hat mich die coole Mischung aus Unterwasser-Abenteuer und Sushi-Restaurantsimulation schon gelockt. Aber um ehrlich zu sein, kam das Ganze dann doch ziemlich flach ums Eck. Die vielen Sammelquests und Bindungsaufgaben, die einen eigentlich bei der Stange halten sollen, haben bei mir eher das Gegenteil bewirkt.
Wo ich anfangs noch die Idee klasse fand, ein In-Game-Handy zu verwenden, auf dem nach und nach Apps installiert & genutzt werden konnten, um z.B. die Ausrüstung zu verbessern oder verschiedene Personen zu kontaktieren, verzweifelte ich innerlich, als immer mehr Apps freigeschaltet wurden und somit zunehmend mehr Aufgaben verfügbar waren.
Nachdenklich stimmten mich Quests, in denen ich Delfine (grauer Delfin=männlich, rosa Delfin=weiblich? Man weiß es nicht.) aus den Fängen (Netzen) von bösen Fischern befreien musste. War dies erledigt, zückte ich meine Schusswaffe, Sprengladung oder Harpune (wahlweise mit Strom, Gift oder.. Feuer) und streckte möglichst viele (minderwertigere, d.h. keine Delfine) Meeresbewohner nieder, die dann auf den Tellern meines Sushi Restaurants landeten. Ich hatte doch keine Wahl! Ein richtig gutes Game hätte mir rosa Sushi ermöglicht ... wenn ihr versteht, was ich meine.
Was mich auch schwer irritiert hat, waren die ständigen Jokes, die auf Kosten von Dave gingen ... weil er dick ist. Das wirkte oft so an den Haaren herbeigezogen und dämlich, dass es störte. Normalerweise finde ich „sowas“ null schlimm, weil es im Kontext eines Spiels mit fiktiven Charakteren und „gesunder“ Story sogar der Tiefe und Story dienen kann. Aber ab und an hatte ich schon das Gefühl, dass dadurch versucht wurde, eine leere Szene mit leeren Dialogen aufzulockern ... in der einem dann über zwei Ecken erneut eine Sammelquest aufgedrückt wurde.
Und da die Hauptstory nur wenig fesselnd war, legte ich den Controller beiseite und widmete mich der richtigen Welt. Anno 1800... :P
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